Donnerstag, 1. September 2016
Indianer, Chili und Krebse
tremass, 03:28h
Hallo Allerseits!
Bitte entschuldigt die lange Funkstille hier im Blog! Franzi und mir geht es gut, wir waren und sind nur leider sehr beschäftigt. Dennoch will ich mal unsere Erlebnisberichte fortsetzen - es gibt nämlich einiges aufzuarbeiten. Daher folgen auch erstmal ein paar schon länger zurück liegende Geschichten.
Zuletzt hatte ja Julia, die schon eine ganze Weile wieder in die Heimat zurückgekehrt ist, von unserer Bären-"Attacke" geschrieben. Davon abgesehen hatten wir allerdings noch weitere Ausflüge unternommen, die ich hier noch schildern will.
Damit es nicht so furchtbar durcheinander geht, gibt es hier erstmal das Vorgeplänkel zu unserer Bärenjagd: Am Freitagnachmittag, es war Tag zwei vor der Bärenbegegnung, sind wir zu dritt aufgebrochen, um ein anderes Fleckchen der Great Smokey Mountains zu besuchen. Julia hatte uns die Ortschaft Cherokee zum Ziel gesetzt, um insbesondere ein Museum zur Geschichte der indigenen Bevölkerung zu besuchen.
Nach einem recht späten Start und gut zwei Stunden Autofahrt waren wir dann am anvisierten Camping-Platz kurz vor Cherokee angekommen. Im Vorfeld hatten wir natürlich schon allerlei Lektüre rund um die Bären studiert und waren vorbereitet. Unser Essen war mehrfach in luftdicht verschließbare Tüten gepackt und auch sonst haben wir nicht an Wanderausrüstung gespart. Auf dem Zeltplatz offenbarte sich jedoch ein anderes Bild als wir erwartet hatten. Die anderen Besucher hatten Bergeweise Essen, vor allem Grillgut dabei, dass sie an den Feuerstellen garten und verspeisten.
Wir haben also auch unsere Vorräte ausgepackt und nach einem kurzen Abendbrot unser Zelt aufgebaut als es schon leicht dämmerte. Es war überhaupt ein recht großer Zeltplatz und ich glaube fast, dass dort trotz der reichhaltigen Nahrungsmittel noch nie ein Bär war, allein wegen des Lärms und der vielen Menschen. So verbrachten wir nach einem kurzen Spaziergung über den Zeltplatz dann auch eine recht geruhsame Nacht - abgesehen von Julia, die trotz des vermeintlich bärensichersten Schlafplatzes im Auto Bärenalpträume hatte.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Cherokee zum Museum. Vorher sollte aber der hartnäckige Restschlaf durch erhöhte Koffeinwerte bekämpft werden. Das gestaltete sich zunächst schwierig, da die örtliche Lokal- und Imbissszene erst ab 11 Uhr öffnete. Die Rettung war dann eine Tankstelle... hätten wir auch eher drauf kommen können. Allerdings sind wir bei unserer Suche nach dem begehrten Trunk auch "echten" Indianern begegnet.
Recht schnell zeigten sie, wie vorbildlich sie in die hiesige Gesellschaft integriert sind - betätigten sie sich doch als eifrige Verkäufer. Ihr Produkt war wohl das, was viele Touristen für Indianerkultur halten, nämlich allerlei Gegenstände vom Traumfänger über Stiefel bis zu Skulpturen, Tanzvorführungen eben dieser Personen in butem Federschmuck und natürlich der Selfie mit dem "echten" Indianer. Minuspunkte gab es von Julia noch für die knallbunt gefärbten Federn.
Im Gegensatz dazu hat uns das Museum dann aber sehr positiv überrascht. In einer sehr schön eingerichteten Ausstellung hat es die Geschichte der einheimischen Bevölkerung dargestelt. Beginnend in prähistorischen Zeiten wurde die Entwicklung der Wekrzuge vom Faustkeil hin zu Pfeil und Bogen anhand archäologischer Fundstücke gezeigt. Möglicherweise aus dieser Zeit stammen Geschichten zur Entsteheung der Welt und ihrer Bewohner, die über die Generationen weitergegeben wurden. Eine dieser Geschichten wurde etwa folgendermaßen wiedergegeben:
Das Ballspiel der Vögel und Tiere
Die Alten haben mir dies berichtet: Vor langer Zeit stritten sich die Vögel und die Tiere darüber, wer der Beste ist. Sie beschlossen, ihren Streit beizulegen und zwar mit einer Partie eines Stabballspiels – anetsa.
Der große Bär war der Kapitän der Tiere. Der Wolf, der Panther, der Rotluchs, die Riesenschildkröte und alle starken, schnellen Tiere waren in seiner Mannschaft. Der Bär bemerkte ein tippen an seinem Fuß. Zwei kleine Kreaturen wollten auch mitspielen. Aber der Bär lachte nur, weil sie so winzig waren und stieß sie zurück ins Unterholz.
Die kleinen Kreaturen gingen zum mächtigen Adler und tippten ängstlich an seine scharfen Krallen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Wir wollen mitspielen“, sagten sie, „aber der Bär lässt uns nicht für die Tiere spielen“.
„Ihr könnt in unserer Mannschaft spielen“, sagte der Adler, „aber ihr werdet Flügel brauchen.“ Dann berieten sich die Vögel – der Falke, der Bussard, die Schwalbe, der Kolibri – und alle entschieden sich, etwas Haut aus ihrem Trommelfell zu schneiden, um Flügel für die erste Kreatur zu machen. Der Adler warf sie in die Luft und sie flatterte, sauste und schwirrte – die Fledermaus, tsameha. Weil sie keine Haut mehr übrig hatten, dehnten sie die Haut zwischen den Vorder- und Hinterbeinen der anderen kleinen Kreatur und sie glitt durch die Lüfte – das Gleithörnchen, tewa.
Als das Spiel begann, erzielten das Gleithörnchen und die Fledermaus einen Punkt nach dem anderen für die Mannschaft der Vögel. Die Alten sagen, es ist nicht wichtig wie groß du bist – du kannst immer etwas tun, um deinen Freunden zu helfen. Noch immer kann man bei Dunkelheit die Fledermaus flattern und sausen sehen, genau wie in dem Spiel vor langer Zeit.

Die Geschichte im Original im Museum.
Daran anschließend dann die Zeit der Sesshaftigkeit, die durch den Ackerbau ermöglicht wurde und zusammen mit der Herstellung von Keramik einen viel besseren Einblick in die Kultur gibt, weil deutlich mehr Fundstücke überdauert haben. Aspekte, die ich dabei sehr interessant fand, war die Rolle von Mann und Frau in diesen Gesellschaften. Obwohl es die typische, eigentlich klischeehafte Einteilung in die Rollen des Jägers, Kriegers und öffentlichen Führers bzw. Sprechers für die Männer und die Feldarbeiterin und Verantwortliche für Mahlzeiten und Handwerk für die Frauen gab, war es ein matriarchisch organisierte Kultur. So konnten auch Frauen die Gemeinschaft führen, während die Männer lediglich die Rolle des Repräsentanten innehatten. Die Clan-Zugehörigkeit wie auch das Ackerland wurden über die Mütterlinie vererbt.
Diese Gesellschaft brach natürlich auseinander, als die Europäer den Kontinent kolonialisierten. Sehr detailiert ist auch dieser Teil der amerikanischen Geschichte dargestellt. So gab es unter der einheimischen Bevölkerung sehr unterschiedliche Ansichten, wie man mit den Eindringlingen umgehen sollte, während diese sich unablässig und mit massivem technologischen Vorsprung ihren Weg nach Westen bahnten. Während Manche sich dem aktiven militärischen Kampf verschrieben, versuchten Andere eine rechtliche Anerkennung zu erreichen und so im Rahmen des eigentlich fremden Moral- und Rechtssystems eigene Priviligien zu erstreiten. Leider war das Ergebnis oft Elend und Vertreibung.
Von diesen aufwühlenden Eindrücken sichtlich geschlaucht brauchten wir nun erstmal eine Stärkung. Glücklicherweise war es bereits Nachmittag, so dass wir eine gastronomische Einrichtung ansteuern konnten. Paul's Diner - "Best Burgers in Town" ... und so ziemlich die einzigen. Und auch hier konnten wir noch etwas lernen bezüglich des amerikanischen Wahns, alle Bezeichnungen kurz zu halten.
Julia hatte sich nämlich 'Fries & Chili' bestellt, was wir als Pommes mit Chilis interpretierten. An den Tisch gebracht wurde uns dann ein Teller mit Pommes, die unter einer Hackfleischpampe begraben waren, die wohl ein Chili con Carne hätte werden sollen. Naja, wieder was gelernt.
Uns wurde dort auch vor Augen geführt, dass die Essensportionen hier eigentlich viel zu groß sind und die Leute daher immer Essen übrig lassen, oft in erheblichen Mengen.
Etwas irritiert, aber wenigstens körperlich gestärkt haben wir dann noch eine knapp zweistündige Wanderung an einem Fluss entlang gemacht, bevor wir uns wieder Richtung Heimat begeben haben.

Der Martin bei der Wanderung am Fluss. Dort hat er mal wieder ...

... den abgeworfenen Panzer eines amerikanischen Flusskrebs' herausgefischt.
Unterwegs haben wir dann noch zwei Zwischenhalte eingelegt. Der erste führte uns auf die höchste Erhebung in den Smokey Mountains, Clingmans Dome. Auf dem Gipfel steht eine recht imposante Aussichtsplattform, die bei gutem Wetter weitreichende Blicke in die nähere und fernere Umgebung gewährt. Leider hatten wir etwas Pech und einen extrem Wolkenverhangenen Nachmittag erwischt.

Die Aussichtsplattfrom auf dem Clingmans Dome bot bei dem Wetter nur eine recht monotone Aussicht.

Dafür konnten wir auf der Fahrt ein paar Mal halten und die Landschaft genießen.
Auf der Fahrt haben wir dann noch an einem Eisladen pausiert und uns eine Runde Milch-Shakes gegeben. Wenn ich hier auch des öfteren enttäuscht wurde von den Süßspeisen (es ist meist einfach nur süß, ohne weiteren Geschmack) - diese Milch-Shakes waren Klasse! Besonders die Kombination von Schockolade und Erdnussbutter im Eis (hier halt noch mit Milch gemixt) hat es mir hier angetan.
So haben wir also den ruhigeren Teil des Wochenendes ausklingen lassen, ohne zu ahnen, dass wir am folgenden Tag den Bären begegnen würden.
Bitte entschuldigt die lange Funkstille hier im Blog! Franzi und mir geht es gut, wir waren und sind nur leider sehr beschäftigt. Dennoch will ich mal unsere Erlebnisberichte fortsetzen - es gibt nämlich einiges aufzuarbeiten. Daher folgen auch erstmal ein paar schon länger zurück liegende Geschichten.
Zuletzt hatte ja Julia, die schon eine ganze Weile wieder in die Heimat zurückgekehrt ist, von unserer Bären-"Attacke" geschrieben. Davon abgesehen hatten wir allerdings noch weitere Ausflüge unternommen, die ich hier noch schildern will.
Damit es nicht so furchtbar durcheinander geht, gibt es hier erstmal das Vorgeplänkel zu unserer Bärenjagd: Am Freitagnachmittag, es war Tag zwei vor der Bärenbegegnung, sind wir zu dritt aufgebrochen, um ein anderes Fleckchen der Great Smokey Mountains zu besuchen. Julia hatte uns die Ortschaft Cherokee zum Ziel gesetzt, um insbesondere ein Museum zur Geschichte der indigenen Bevölkerung zu besuchen.
Nach einem recht späten Start und gut zwei Stunden Autofahrt waren wir dann am anvisierten Camping-Platz kurz vor Cherokee angekommen. Im Vorfeld hatten wir natürlich schon allerlei Lektüre rund um die Bären studiert und waren vorbereitet. Unser Essen war mehrfach in luftdicht verschließbare Tüten gepackt und auch sonst haben wir nicht an Wanderausrüstung gespart. Auf dem Zeltplatz offenbarte sich jedoch ein anderes Bild als wir erwartet hatten. Die anderen Besucher hatten Bergeweise Essen, vor allem Grillgut dabei, dass sie an den Feuerstellen garten und verspeisten.
Wir haben also auch unsere Vorräte ausgepackt und nach einem kurzen Abendbrot unser Zelt aufgebaut als es schon leicht dämmerte. Es war überhaupt ein recht großer Zeltplatz und ich glaube fast, dass dort trotz der reichhaltigen Nahrungsmittel noch nie ein Bär war, allein wegen des Lärms und der vielen Menschen. So verbrachten wir nach einem kurzen Spaziergung über den Zeltplatz dann auch eine recht geruhsame Nacht - abgesehen von Julia, die trotz des vermeintlich bärensichersten Schlafplatzes im Auto Bärenalpträume hatte.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Cherokee zum Museum. Vorher sollte aber der hartnäckige Restschlaf durch erhöhte Koffeinwerte bekämpft werden. Das gestaltete sich zunächst schwierig, da die örtliche Lokal- und Imbissszene erst ab 11 Uhr öffnete. Die Rettung war dann eine Tankstelle... hätten wir auch eher drauf kommen können. Allerdings sind wir bei unserer Suche nach dem begehrten Trunk auch "echten" Indianern begegnet.
Recht schnell zeigten sie, wie vorbildlich sie in die hiesige Gesellschaft integriert sind - betätigten sie sich doch als eifrige Verkäufer. Ihr Produkt war wohl das, was viele Touristen für Indianerkultur halten, nämlich allerlei Gegenstände vom Traumfänger über Stiefel bis zu Skulpturen, Tanzvorführungen eben dieser Personen in butem Federschmuck und natürlich der Selfie mit dem "echten" Indianer. Minuspunkte gab es von Julia noch für die knallbunt gefärbten Federn.
Im Gegensatz dazu hat uns das Museum dann aber sehr positiv überrascht. In einer sehr schön eingerichteten Ausstellung hat es die Geschichte der einheimischen Bevölkerung dargestelt. Beginnend in prähistorischen Zeiten wurde die Entwicklung der Wekrzuge vom Faustkeil hin zu Pfeil und Bogen anhand archäologischer Fundstücke gezeigt. Möglicherweise aus dieser Zeit stammen Geschichten zur Entsteheung der Welt und ihrer Bewohner, die über die Generationen weitergegeben wurden. Eine dieser Geschichten wurde etwa folgendermaßen wiedergegeben:
Das Ballspiel der Vögel und Tiere
Die Alten haben mir dies berichtet: Vor langer Zeit stritten sich die Vögel und die Tiere darüber, wer der Beste ist. Sie beschlossen, ihren Streit beizulegen und zwar mit einer Partie eines Stabballspiels – anetsa.
Der große Bär war der Kapitän der Tiere. Der Wolf, der Panther, der Rotluchs, die Riesenschildkröte und alle starken, schnellen Tiere waren in seiner Mannschaft. Der Bär bemerkte ein tippen an seinem Fuß. Zwei kleine Kreaturen wollten auch mitspielen. Aber der Bär lachte nur, weil sie so winzig waren und stieß sie zurück ins Unterholz.
Die kleinen Kreaturen gingen zum mächtigen Adler und tippten ängstlich an seine scharfen Krallen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Wir wollen mitspielen“, sagten sie, „aber der Bär lässt uns nicht für die Tiere spielen“.
„Ihr könnt in unserer Mannschaft spielen“, sagte der Adler, „aber ihr werdet Flügel brauchen.“ Dann berieten sich die Vögel – der Falke, der Bussard, die Schwalbe, der Kolibri – und alle entschieden sich, etwas Haut aus ihrem Trommelfell zu schneiden, um Flügel für die erste Kreatur zu machen. Der Adler warf sie in die Luft und sie flatterte, sauste und schwirrte – die Fledermaus, tsameha. Weil sie keine Haut mehr übrig hatten, dehnten sie die Haut zwischen den Vorder- und Hinterbeinen der anderen kleinen Kreatur und sie glitt durch die Lüfte – das Gleithörnchen, tewa.
Als das Spiel begann, erzielten das Gleithörnchen und die Fledermaus einen Punkt nach dem anderen für die Mannschaft der Vögel. Die Alten sagen, es ist nicht wichtig wie groß du bist – du kannst immer etwas tun, um deinen Freunden zu helfen. Noch immer kann man bei Dunkelheit die Fledermaus flattern und sausen sehen, genau wie in dem Spiel vor langer Zeit.

Die Geschichte im Original im Museum.
Daran anschließend dann die Zeit der Sesshaftigkeit, die durch den Ackerbau ermöglicht wurde und zusammen mit der Herstellung von Keramik einen viel besseren Einblick in die Kultur gibt, weil deutlich mehr Fundstücke überdauert haben. Aspekte, die ich dabei sehr interessant fand, war die Rolle von Mann und Frau in diesen Gesellschaften. Obwohl es die typische, eigentlich klischeehafte Einteilung in die Rollen des Jägers, Kriegers und öffentlichen Führers bzw. Sprechers für die Männer und die Feldarbeiterin und Verantwortliche für Mahlzeiten und Handwerk für die Frauen gab, war es ein matriarchisch organisierte Kultur. So konnten auch Frauen die Gemeinschaft führen, während die Männer lediglich die Rolle des Repräsentanten innehatten. Die Clan-Zugehörigkeit wie auch das Ackerland wurden über die Mütterlinie vererbt.
Diese Gesellschaft brach natürlich auseinander, als die Europäer den Kontinent kolonialisierten. Sehr detailiert ist auch dieser Teil der amerikanischen Geschichte dargestellt. So gab es unter der einheimischen Bevölkerung sehr unterschiedliche Ansichten, wie man mit den Eindringlingen umgehen sollte, während diese sich unablässig und mit massivem technologischen Vorsprung ihren Weg nach Westen bahnten. Während Manche sich dem aktiven militärischen Kampf verschrieben, versuchten Andere eine rechtliche Anerkennung zu erreichen und so im Rahmen des eigentlich fremden Moral- und Rechtssystems eigene Priviligien zu erstreiten. Leider war das Ergebnis oft Elend und Vertreibung.
Von diesen aufwühlenden Eindrücken sichtlich geschlaucht brauchten wir nun erstmal eine Stärkung. Glücklicherweise war es bereits Nachmittag, so dass wir eine gastronomische Einrichtung ansteuern konnten. Paul's Diner - "Best Burgers in Town" ... und so ziemlich die einzigen. Und auch hier konnten wir noch etwas lernen bezüglich des amerikanischen Wahns, alle Bezeichnungen kurz zu halten.
Julia hatte sich nämlich 'Fries & Chili' bestellt, was wir als Pommes mit Chilis interpretierten. An den Tisch gebracht wurde uns dann ein Teller mit Pommes, die unter einer Hackfleischpampe begraben waren, die wohl ein Chili con Carne hätte werden sollen. Naja, wieder was gelernt.
Uns wurde dort auch vor Augen geführt, dass die Essensportionen hier eigentlich viel zu groß sind und die Leute daher immer Essen übrig lassen, oft in erheblichen Mengen.
Etwas irritiert, aber wenigstens körperlich gestärkt haben wir dann noch eine knapp zweistündige Wanderung an einem Fluss entlang gemacht, bevor wir uns wieder Richtung Heimat begeben haben.

Der Martin bei der Wanderung am Fluss. Dort hat er mal wieder ...

... den abgeworfenen Panzer eines amerikanischen Flusskrebs' herausgefischt.
Unterwegs haben wir dann noch zwei Zwischenhalte eingelegt. Der erste führte uns auf die höchste Erhebung in den Smokey Mountains, Clingmans Dome. Auf dem Gipfel steht eine recht imposante Aussichtsplattform, die bei gutem Wetter weitreichende Blicke in die nähere und fernere Umgebung gewährt. Leider hatten wir etwas Pech und einen extrem Wolkenverhangenen Nachmittag erwischt.

Die Aussichtsplattfrom auf dem Clingmans Dome bot bei dem Wetter nur eine recht monotone Aussicht.

Dafür konnten wir auf der Fahrt ein paar Mal halten und die Landschaft genießen.
Auf der Fahrt haben wir dann noch an einem Eisladen pausiert und uns eine Runde Milch-Shakes gegeben. Wenn ich hier auch des öfteren enttäuscht wurde von den Süßspeisen (es ist meist einfach nur süß, ohne weiteren Geschmack) - diese Milch-Shakes waren Klasse! Besonders die Kombination von Schockolade und Erdnussbutter im Eis (hier halt noch mit Milch gemixt) hat es mir hier angetan.
So haben wir also den ruhigeren Teil des Wochenendes ausklingen lassen, ohne zu ahnen, dass wir am folgenden Tag den Bären begegnen würden.
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