Sonntag, 11. Dezember 2016
Für jede Lebenslage ein Museum und Yoda on Fire
New York Tag 4 Sonntag 07.08.2016

Wenn ihr glaubt, die Statue of Liberty bietet Pathos unter anderem durch die Ansage auf dem Boot zurück nach Manhatten, dann habt ihr noch nicht das 9/11 Memorial Museum verlassen und zwar stilecht über die Rolltreppe, die kurz nach dem Anschlag zum Transport von Material und Hilfskräften verwendet wurde. Und was darf dabei natürlich nicht fehlen: Die U.S. amerikanische Nationalhymne. Heute war unser letzter Tag mit dem New York Pass, den wollten wir noch einmal richtig auskosten. Also starteten wir einen Museumsmarathon, allerdings zunächst getrennt. Franzi machte sich auf ins Museum of Modern Art und ich fuhr noch einmal zum One World Trade Center und verbrachte den Vormittag im 9/11 Memorial Museum. Dieses ist eine Mischung aus der Geschichte des Gebäudes und einer natürlich sehr emotionalen Ausstellungen zum 11. September 2001. Sicher wird sich jeder noch an diesen Tag erinnern. Das war einer der Gründe, warum ich das Museum sehen wollte, denn zum einen war dies ein Stück Geschichte, was ich damals in Deutschland vorm Fernseher miterlebt hatte, zum anderen spielt es für die Stadtgeschichte und die U.S.A. eine wichtige Rolle. Das Museum hatte einen guten Weg gefunden, Fakten und persönliche Schicksale zu verbinden. So konnte man etwas über die ursprüngliche Bauweise der Twin Towers lesen, während man vor einem Stück Originalfundament stand und in einer separaten Ausstellung, die sogar Taschentücher aus einem Spender bereit hielt, Originaltelefonate und Dokumente, sowie viele Bilder und Berichte von Angehörigen und Rettungskräften einsehen. Ich muss gestehen, hier hatte ich mehr als einmal eine Gänsehaut.

Für mich ging es dann in ein weiteres Museum und 13 Uhr waren Franzi und ich am Times Square verabredet, denn nun hatten wir gemeinsam eine Führung mit dem Namen „Inside Broadway“ gebucht, bei der wir einen Schauspieler als Führung hatten (Daran sieht man leider, dass viele Schauspieler kaum genug verdienen), der zudem auch noch Musicals spielte und die Tour mit seinen Gesangskünsten untermauerte. Nach 2 Stunden quer durch alle Theater des Broadways schmiedeten Franzi und ich die Pläne für die letzten Stunden mit dem New York Pass und entschieden uns….. für noch ein Museum.

Das vielangepriesene Museum of Sex, das ich fälschlicherweise für ein Museum zu den Geschlechtern und Geschlechterrollen hielt, handelte aber tatsächlich vom Sex verschiedener Spezies und man betrat das Museum durch einen Sexspielzeugladen. Und das in den U.S.A.! Nach so vielen Stunden Museum hatten wir genug und steuerten das Hostel an.

Als wir dort kurz nach unserer Ankunft schon am Wegdösen waren, hörten wir plötzlich ein merkwürdiges Signal, was wir nicht richtig einordnen konnten. Wütend, nun wieder wach zu sein, sprang ich aus dem Etagenbett, mit einem Satz war ich an der Tür, riss diese auf, um den neu eingezogenen Franzosen von nebenan zuzuschreien, sie sollen ihren blöden Handyalarm ausmachen, da starrte ich aber zu meiner Überraschung in das Gesicht einer Frau aus dem Nachbarzimmer, nur in Unterhose bekleidet und hörte plötzlich: „Fire Alarm!“.

Auch das noch! Franzi und ich waren sofort in Alarmbereitschaft und kramten schnell ein paar Sachen zusammen. Ich glaube, es ist der Müdigkeit geschuldet, während Franzi ihren Laptop und Reisepass griff, hatte ich meine Brille noch nicht gefunden und beschloss, das erste, was ich retten wollte (noch vor der Brille) waren meine beiden Star Wars T-Shirts.


Nicht an sinnlose Dokumente du denken sollst. Vor dem Feuer gerettet zu werden, dieses T-Shirt in jedem Fall würdiger ist.

Ich kann, wie gesagt, nicht mehr ganz nachvollziehen, was in mir vorging, wahrscheinlich: May the force be with you! Schon waren wir draußen im Flur, die ersten Franzosen standen schon in der Notausgangstür, da kam eine Durchsage vom Hostelpersonal, wir sollten vorerst in unseren Zimmern bleiben, es würde geprüft, ob überhaupt ein Feuer ausgebrochen sei. Schon in diesem Moment ertönte von draußen die Feuerwehrsirene und wir warteten gespannt.


Ein amerikanisches Blaulicht vor dem Fenster - die sind hier allerdings rot!

Doch es war tatsächlich ein falscher Alarm und alle krochen wieder, mit ihren Habseligkeiten unterm Arm zurück in ihre Zimmer. Hellwach legten wir uns zurück in unsere Betten, einen beschleunigten Herzschlag inklusive.

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